Berlinale 2013 – Goldener Bär für rumänische Produktion „Child’s Pose“
Am Abend wurden in Berlin bei den 63. Internationalen Filmfestspielen die Preise vergeben. Die Jury unter der Leitung von Regisseur Wong Kar Wai zeichnete „Child’s Pose“ von Danis Tanovic mit einem Goldenen Bären aus. Zwei Bären gingen an „An Episode in the Life of an Iron Picker“. Drehbuchpreis für den iranischen Regisseur Jafar Panahis, für „Gloria“ geht die Party weiter und Besen müssen nicht gefressen werden.
Wirf Gold und Silber über mich
Die Internationale Jury um Wong Kar Wai hat ihre Entscheidungen bekanntgegeben. Die Zusammenfassung im Schnelldurchlauf: Der Goldene Bäre für den besten Film geht an den rumänischen Film „Pozitia Copilului“ (Child’s Pose) von Calin Peter Netzer. Danis Tanovic wird für sein Sozialdrama „Epizoda u zivotu beraca zeljeza“ (An Episode in the Life of an Iron Picker) mit dem Großen Preis der Jury und damit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Dieser außergewöhnliche Film, der die wahre Geschichte seiner Hauptdarsteller nacherzählt, wurde mit einer weiteren Auszeichnung gewürdigt. Der Silberne Bär für den besten Hauptdarsteller geht an Nazif Mujic, den Vater aus „Epizoda u zivotu beraca zeljeza“ (An Episode in the Life of an Iron Picker), der sich sichtlich bewegt für diesen Preis bedankte.
Die Bärenfallen, eine der Entdeckungen dieses Wettbewerbs, dürfen sich ebenfalls über einen Preis freuen. Der Alfred-Bauer-Preis in Erinnerung an den Gründer des Festivals für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet, und damit ein Silberner Bär, geht 2013 an „Vic+Flo ont vu un ours“ (Vic+Flo Saw a Bear) von Denis Côté.
Die Jury bewies mit einer weiteren Entscheidung Humor! Der Silberne Bär für die beste Regie geht an David Gordon Green für seine Straßenmarkierergeschichte „Prince Avalanche“ mit seinen wunderbaren Darstellern Paul Rudd und Emile Hirsch.
G L O R I A
Wer sonst!? „Gloria“ Paulina García wird als beste Darstellerin mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Zwei lobende Erwähnungen der Jury gehen an Pia Marais „Layla Fourie“ und „Promised Land“ von Gus Van Sant mit Matt Damon.
An diesem Film kam die Jury nicht vorbei und hat sich mit dieser Auszeichnung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt. Der Silberne Bär für das beste Drehbuch geht an „Pardé“ vom iranischen Regisseur Jafar Panahi. Der Silberne Bär für eine herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design geht an den Kameramann des kasachischen Films „Uroki Garmonii“ (Harmony Lessons), Aziz Zhambakyev.
Auch ausgezeichnet …
Der Preis für den besten Erstlingsfilm geht an „The Rocket“ von Kim Mordaunt. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Generation oder der Perspektive Deutsches Kino vergeben. Der Goldene Bär in der Sektion „Berlinale Shorts“ geht an Jean-Bernard Marlin für „La fugue“. Der Kurzfilm „Die Ruhe bleibt“ vom deutschen Filmemacher Stefan Kriekhaus erhält einen Silbernen Bären.
Keine Auszeichnung gab es für „Gold“. Damit muss kein Besen gefressen werden.
Mit diesen erstaunlich konsensfähigen Entscheidungen der Jury endet die 63. Berlinale. Freuen wir uns ab sofort auf 2014 und die 64. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Bis dahin muss es irgendwie weiter geh’n. Toi, toi, toi.
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