Berlinale 2014 – Goldener Bär für chinesischen Film „Black Coal, Thin Ice“ von Diao Yinan

Am Abend wurden in Berlin bei den 64. Internationalen Filmfestspielen die Preise vergeben. Die Jury unter der Leitung von US-Produzent James Schamus würdigt insbesondere die Beiträge des asiatischen Kinos und zeichnet „Bai Ri Yan Huo“ (Black Coal, Thin Ice) von Diao Yinan mit dem Goldenen Bären aus. Der Hauptdarsteller des chinesischen Wettbewerbsbeitrags Liao Fan darf sich über einen Silbernen Bären freuen. Beste Hauptdarstellerin ist Haru Kuroki in „Chiisai Ouchi“ (The Little House). Der Silberne Bär für eine herausragende künstlerische Leistung geht an Kameramann Zeng Jian für „Tui Na“ (Blind Massage).

Wes Anderson darf sich über einen Silbernen Bären, Großer Preis der Jury, für sein „The Grand Budapest Hotel“ freuen. Oh Boy! Der Liebling der Kritiker und Sieger der Herzen, Richard Linklater, wird erneut mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet. Diese Auszeichnung durfte er bereits 1995  für “Before Sunrise” mit nach Hause nehmen. Seiner wunderbaren Langzeit-Familienfiktion „Boyhood“ werden auch in den Kinos die Herzen zufliegen.

Silberner Bär für „Kreuzweg“

Silberner Bär für das beste Drehbuch - 'Kreuzweg' von Anna und Dietrich Brüggemann

Silberner Bär für das beste Drehbuch – ‚Kreuzweg‘ von Anna und Dietrich Brüggemann

Der hochgelobte deutsche Beitrag „Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann darf sich über einen Silbernen Bären für das beste Drehbuch freuen. Der Filmemacher erhält die Auszeichnung gemeinsam mit seiner Schwester Anna Brüggemann.

Fast kann man von einem Favoritensterben sprechen. Die Internationale Jury um Schamus ignorierte unter anderem das packende Nordirland Drama ’71 von Yann Demange und die skurile Krimi-Komödie mit Schneepflug „Kraftidioten“ (In Order of Disappearance) von Hans Petter Moland. Der Silberne Bär Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet an das abgefilmte Boulevardtheater „Aimer, boire et chanter“ (Life of Riley) von Alain Resnais mutet da schon fast humorvoll an.

Bester Erstlingsfilm – Beste Kurzfilme

Der Preis für den besten Erstlingsfilm geht an „Güeros“ von Alonso Ruizpalaciosvon. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Generation oder der Perspektive Deutsches Kino vergeben. Das Preisgeld teilen sich Regisseur und Produzent des Preisträgerfilms. Der Goldene Bär in der Sektion „Berlinale Shorts“ geht an Caroline Poggi und Jonathan Vinel für „Tant qu’il nous reste des fusils à pompe“ (As long as shotguns remain). Der Kurzfilm „Laborant“ von Guillaume Caileau erhält einen Silbernen Bären.

Mit diesen teilweise erstaunlichen Entscheidungen der Jury endet die 64. Berlinale. Freuen wir uns ab sofort auf 2015 und die 65. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Bis dahin allzeit gute Projektion!