Männer sind so – Frauen auch

Oder:
Sage mir, wie du einen Pullover ausziehst und ich sage dir, was du bist!

Fernsehen bildet oder sorgt doch immerhin für Erkenntnisgewinn. Dank der Tatort-Folge „Zwischen den Ohren“ vom vergangenen Sonntag, steht nunmehr eindeutig und für viele wenig überraschend fest, ich bin nichts. Weder Frau (was bisher die von vielen geteilte Annahme war), noch Mann (immerhin). Gemeinsam sind wir Jahrzehnte einer Lebenslüge aufgesessen. Unklar ist bislang, wer dafür zur Rechenschaft gezogen werden könnte.

In diesem Leerfilm mit begleitender Mordermittlung wurde der Nachweis geführt, dass die Art, wie sich Menschen ihres Pullovers (T-Shirts etc.) entledigen, eindeutig Rückschlüsse auf das Geschlecht des Ausziehers zulässt. Ohne Ausnahme. Eilig angesetzte Telefonkonferenzen im näheren und weiteren Freundes- und Bekanntenkreis bestätigten die Regel.

Während Männer sich die Oberbekleidung nur stumpfsinnig über den Schädel ziehen, winden sich Frauen mit überkreuzten Armen schlangengleich und motorisch für mich (bisher!) nicht nachvollziehbar aus der Trikotage. Versuche, es den vermeintlichen Geschlechtsgenossinnen gleich zu tun, scheiterten, bei zunehmender Strangulationsgefahr, kläglich. Auch die Gegenprobe konnte nicht erbracht werden. Von einer Geschlechtsumwandlung konnte damit zeitnah Abstand genommen werden. Die Methode linker Arm-Kopf-rechter Arm bzw. linker Arm-rechter Arm-Kopf ist hinsichtlich ihrer Geschlechterzuordnung nicht hinreichend beschrieben. Naheliegend wäre aber eine frühkindliche Prägung im Zusammenhang mit falschem Krabbelverhalten.

Um auch irgendwann dazu zu gehören, habe ich mir selbst nunmehr ein knallhartes Pullover-Training auferlegt. Erste Erfolge sollen in einem eilig angesetzten Trainingslager in mediterranem Klima erzielt werden. Die Koffer mit entsprechender Übungskleidung sind gepackt. Wir sehen uns frühestens im III. Quartal 2017 wieder! Wünscht mir Glück. Danke.