Der Menschen-Mann – Reise auf einem dunklen Kontinent

Das Leben des Menschen-Mannes ist nicht nur in jedem Lebensalter deutlich gefährdeter als das weiblicher Artgenossen, auch emotional geht er zeitlebens durch Täler und Tiefebenen. Wo kaum je ein Sonnenstrahl hinkommt, ist Platz für sehr viel Schatten.

Seit sie nicht mehr jagen und sammeln dürfen, um dabei von Säbelzahntigern aufgeschlitzt oder von Mammuts zertrampelt zu werden, sterben sie einfach von alleine aus. Bis es soweit ist, sorgen sie für einen erhöhten, volkswirtschaftlich nicht zu beziffernden Pflegeaufwand. Schwächlich und mit Darmproblemen siechen sie im Kinderbett, erliegen Herzinfarkten und wuchern an Stellen, die dafür nicht vorgesehen sind, werden suizidal und saufen sich die Leber auf Fußballgröße. Dann kommt das Vergessen. Das kann weder Zufall noch Laune der Natur sein.

Die Mär von der hormoninduzierten, emotionalen Instabilität der Frau in praktisch jedem Lebensalter ist viel besungen und raummeterweise in Ratgeberliteratur verarbeitet. Daraus leiten unsere männlichen Leistungsträger in stundenlangen Meetings einen natürlichen und üppig besoldeten Führungsanspruch ab. Dessen Aufrechterhaltung weitere Zusammenkünfte erforderlich macht, die nur durch gelegentliche Nahrungsaufnahme oder Barfuss-Ultramarathonläufe über Magmafelder unterbrochen werden.

Ohne die Fähigkeit lässig Einparken zu können auf einen Sack Reis reduzieren zu wollen, was, liebe Servolenker, wäre die Welt für ein wüster Ort ohne diese Fundamentalfertigkeit? Die Geschichte des Einparkens ist nicht zufällig tief in unserem christlich- abendländischen Welt- und Menschenbild verankert: „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht …“, und dann wurde eingeparkt und es war kein Chaos mehr … auf den Straßen … und dann kam Adam, der Rest ist Geschichte. Und dennoch kann einfach behauptet werden, dass Interaktion und Kommunikation mit männlichen Artgenossen auch nicht immer das reine Vergnügen sind. Die konstitutionell bedingte manifeste Jammerlappigkeit und manuelle Ungeschicklichkeit tun ihr Übriges. Trotz dieser außerordentlichen Lebensleistung kümmert man sich um sie, auch wenn Aufzucht und Hege von Kleintieren und oder Pflanzen deutlich leichter von der Hand gehen und weniger Wohnraum beanspruchen. Dafür wird keine Dankbarkeit erwartet, allerdings wäre die Bildung von Blütenständen im Bereich der Ohren, Nase oder der Austrittsöffnung des Darmes zukünftig wünschenswert. Ein Platz auf den Fensterbänken und Balkonen der Nation wäre ihnen sicher.