Berlinale 2017 – Goldener Bär für die Liebenden vom Schlachthaus

Der Goldene Bär der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin geht vollkommen zurecht an den wunderbaren ungarischen Liebesfilm „Testr?l és lélekr?l“ (On Body and Soul) von Ildikó Enyedi.

Testr?l és lélekr?l (On Body and Soul) von Ildikó Enyedi

Die Internationale Jury unter der Leitung des niederländischen Filmemachers Paul Verhoeven sorgt bei der Wahl der Preisträger für Überraschungen. Einige, von der Presse hochgehandelte Favoriten, gehen leer aus. „Félicité“ von Alain Gomis mit dem Großen Preis der Jury und damit einem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Der Silberne Bär für die Beste Regie geht an Aki Kaurismäki für sein finnisches Flüchtlings-Drama „Toivon tuolla puolen“ (The Other Side of Hope | Die andere Seite der Hoffnung). Der Silberne Bär Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet, geht an den wunderbaren polnischen Öko-Thriller „Pokot“ (Spoor) von Agnieszka Holland.

Pokot Spoor © Robert Paêka

Der Silberne Bär für die beste Darstellerin geht an Kim Minhee für ihre Darstellung der neurotischen Schauspielerin Younghee in „Bamui haebyun-eoseo honja“ (On the Beach at Night Alone).

Der Silberne Bär für den besten Darsteller geht an den österreichischen Schauspieler Georg Friedrich für seine Darstellung des Bauingenieurs Michael in Thomas Arslans „Helle Nächte“ (Bright Nights).

Der Silberne Bär für das Beste Drehbuch geht an Sebastián Lelio und Gonzalo Maza für ihr Transgender-Drama „Una mujer fantástica“ (A Fantastic Woman). Der Silberne Bär für eine herausragende künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design geht an Dana Bunescu für den Filmschnitt von „Ana mon Amour“.

Una mujer fantástica (A Fantastic Woman) von Sebastián Lelio

Erstmals wurde in diesem Jahr der Glashütte Original Dokumentarfilmpreis vergeben. Die Auszeichnung geht an „Istiyad Ashbah“ (Ghost Hunting) von Raed Andoni. Die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert.

„Estiu 1993“ (Summer 1993 / Sommer 1993) von der spanischen Filmemacherin Carla Simón wird als bester Erstlingsfilm gewürdigt. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert, gestiftet von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) und wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Generation oder Perspektive Deutsches Kino vergeben. Das Preisgeld teilen sich Regisseur und Produzent des Gewinnerfilms.

Der Goldene Bär in der Sektion “Berlinale Shorts” geht an „Cidade Pequena“ (Small Town / Kleine Stadt) von Diogo Costa Amarante. Der Kurzfilm “Ensueño en la Pradera“ (Reverie in the Meadow / Träumerei in der Prärie) von Esteban Arrangoiz Julien wurde mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Der Audi-Kurzfilmpreis, dotiert mit 20.000 Euro, geht in diesem Jahr an Karam Ghossein für „Steet of Death“.

Das war’s! Mit den Entscheidungen der Jurys endet die 67. Berlinale. Freuen wir uns ab sofort auf 2018 –  vom 15.-25. Februar werden die 68. Internationalen Filmfestspiele in Berlin stattfinden.