Berlinale 2020 – Sound of Silence
Ein Mann schaut in den Regen.
Der Mann liegt im Wasser.
Wolken und Nebel in der Abenddämmerung über bewaldeten Bergen.
Ein Kerzenstummel brennt auf dem Tisch vor einem Geisterhaus.
Der Mann steht neben einer Wiese am Straßenrand.
Der Mann dehnt seine Halsmuskulatur.
Holzkohlen in Feuerschalen auf dem Boden eines Zimmers.
Ein Mann hustet.
Der Mann wäscht Blattsalat in einer roten Plastikschüssel.
Der Mann kocht und drückt eine Limette aus.
Akkupunkturnadeln auf einem Männerrücken.
40 von insgesamt 127 Filmminuten sind bislang vergangen – der Sitznachbar schnarcht leise.
Dialoge bislang keine.
Stadtspaziergang mit Halskrause.
Die Handkamera ist verwackelt und unscharf.
Viel Verkehr auf einer sechsspurigen Schnellstraße.
Der Mann mit Halskrause ruht.
Ein Hubschrauber landet auf dem Dach eines Hochhauses.
Die zerstörte Fassade eines Gebäudes.
Stille.
Eine Katze hinter einem Fenster.
Die Männer treffen sich in einem Hotelzimmer.
Ganzkörpermassage, Höhepunkt, Bezahlung.
Der Kunde schenkt dem Callboy eine Spieluhr und lädt ihn zum Essen ein.
Der Mann läuft nachts eine Straße entlang.
Der Mann schläft.
Die Spieluhr übertönt den Verkehrslärm.
Bei Filmen wie „Rizi“ (Days) von Tsai Ming-Liang muss man immer mit einem Bären rechnen.
Nur ein Standbild wäre noch langsamer gewesen.
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