Reinlichkeit ist auch keine Lösung

Der Mensch kämpft, am liebsten gegen Seinesgleichen und gegen Dreck, wobei es schwer sein kann, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

„Von Staub bist du genommen, zu Staub kehrst du zurück“ – Obacht also, wenn ihr beim nächsten Mal zum Feudel greift! Wer weiß denn schon, was sich da auf Büchern, Plastikblumengebinden und in den Setzkästen abgesetzt hat? Vielleicht besteht die Wollmaus unter dem Bett zu 50% aus Onkel Klaus und Tante Lisa ruht sanft und gut sichtbar auf Rechner und Drucker.

Mit Wischmopp, elektrostatischen Bodentüchern, Akku-Besen, Dampf-Nass-und-Trocken-Saugern und eine Vielzahl duftender Laminatwischlotions (warum er das Laminat, die Wurzel allen Übels bei der Erhaltung und Verbreitung von Dreck in Wohn- und Arbeitsräumen erfunden hat, muss an dieser Stelle unklar bleiben), wird der aggressiven Vernichtung der eigenen Kernfamilie Vorschub geleistet.  Besonders schwer wiegen diese offensichtlichen familiären Verstrickungen, wenn man neben einem Friedhof aufgewachsen ist. Jeder Windhauch weht durch die Fenster Teile von vor Jahren verstorbenen Ahnen in die guten Stuben.

Steht auf, wenn ihr ein Herz für tote Tiere habt! Ja zur Familie, nein zum Reinlichkeitswahn! Engagiert euch gegen die große Kehrwoche, kleine Kehrwoche, kleine Kehrwoche mit Fenstern. Kellerflure und Bordsteinkanten müssen nicht sauber bleiben. Ihr habt es in der Hand! Staubpionieren gehört die Zukunft. Unsere Fenster dürfen dreckig bleiben. Umgebt euch mit dem Zahn der Zeit. Und für alle Hausstauballergiker finden wir auch noch eine Lösung!